Kohlendioxid-Speicherung

Im Rahmen eines EU-finanzierten Projekts entwickelten Wissenschaftler eine neue Technologie zur Kohlenstoffdioxid (CO2)-Abscheidung, zu dessen Transport sowie dessen Speicherung in tiefliegenden Gesteinsschichten. Dies kann zur Abschwächung des Klimawandels beitragen.

Die EU möchte ihre CO2-Emissionen bis 2050 deutlich reduzieren und im Vergleich zu den Werten aus dem Jahr 1990 eine Reduktion von mindestens 80 % erzielen. Die CO2-Abscheidung und -Speicherung wird weithin als eine der wichtigsten Maßnahmen betrachtet, mit denen erreicht werden kann, dass die europäische Wirtschaft emissionsarm wird.

Bei der konventionellen Methode der CO2-Speicherung wird das Kohlenstoffdioxid tief in die Erdkruste injiziert. Doch bei dieser Methode besteht das Risiko, dass das Gas zurück in die Atmosphäre entweicht. Die am EU-finanzierten Projekt CARBFIX (Creating the technology for safe, long-term carbon storage in the subsurface) beteiligten Forscher speicherten das gasförmige CO2 nicht etwa in leeren Gasreservoirs, sondern injizierten in Wasser gelöstes Kohlendioxid in reaktives Basaltgestein.

Dieser innovative Ansatz bietet zahlreiche Vorteile in puncto Sicherheit und Umweltverträglichkeit. Ist das Gas in Wasser gelöst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in die Atmosphäre entweicht, geringer. Dank der Reaktion mit dem Basaltgestein wird das CO2 sehr viel schneller in Carbonate umgewandelt, die mehrere Millionen Jahre stabil bestehen bleiben werden, sodass sie nicht überwacht werden müssen. Da die Langzeitüberwachung überflüssig wird, werden die Kosten der CO2-Speicherung gesenkt. Diese Technologie hat das Potenzial, mehr als 80 % des injizierten Kohlendioxids innerhalb eines Jahres erfolgreich in Minerale umzuwandeln.

Die Methode sollte eine sichere Alternative zur Injektion von reinem CO2 in Sedimentationsbecken darstellen. Der nächste Schritt wäre dann die Erweiterung von einigen Hundert Tonnen auf Millionen Tonnen pro Jahr. Wissenschaftler haben diese Technologie bereits im Rahmen einer Pilot-Studie im Kraftwerk Hellisheidi in Island präsentiert.

Die CARBFIX-Forscher legten höchsten Wert auf die Verbreitung und Nutzung der Projektergebnisse. So wurden die Ergebnisse veröffentlicht, um sie einem breiteren Publikum weltweit zur Verfügung zu stellen und zu erreichen, dass sie für die Entwicklung neuer Technologien für eine einfache sichere und dauerhafte geologische CO2-Speicherung herangezogen werden. Ebenfalls wurde schulisches Material für Kinder erarbeitet, das über den Klimawandel, die durch ihn entstehenden Herausforderungen, die Arbeit von CARBFIX und den Beitrag des Projekts zur Problemlösung aufklärt.

Datum der letzten Änderung: 2015-09-28 11:24:15
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