Dauerhafte Atommüllgräber

Forscher arbeiten unter dem Dach eines durch die EU geförderten Projekts an Möglichkeiten, um Atommüll unterirdisch zu entsorgen und mit Spezialdeckeln zu versiegeln. Wenn das Projekt erfolgreich ist, könnte das erste dauerhafte geologische Tiefenlager in Europa bis 2025 in Betrieb genommen werden.

Atomkraft soll zur Dekarbonisierung des europäischen Energiesystems beitragen und das ultimative Ziel der Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen erreichen. Allerdings gibt es für die gefährlichen radioaktiven Abfälle keine dauerhaften Endlagerstätten.

Das Projekt LUCOEX (Large underground concept experiments) hat vier verschiedenen Endlagerkonzepte entwickelt, um Lösungen zu entwickeln, die den Bau von Endlagern in vielen der verschiedenen geologischen Wirtsgesteine, die es in der EU gibt, unterstützen.

Führende Entsorgungsorganisationen für radioaktive Abfälle aus Finnland, Frankreich, Schweden und der Schweiz kamen zusammen, um sich auf die Entsorgung von Atommüll unter Hartgestein zu konzentrieren.

LUCOEX demonstriert die technische Machbarkeit für eine sichere und zuverlässige Konstruktion, Komponentenfertigung, Montage und Abdichtung der Endlagergalerien, die für die Abfälle verwendet werden.

Die Anlagen für den Machbarkeitsnachweis sind nahezu abgeschlossen. In Schweden entwickelten Forscher erfolgreich einen Entsorgungsstollen, rüsteten die Installationsanlagen und alle Anlagenkomponenten mit einem künstlichen Benetzungsverfahren auf. Darüber hinaus initiierten sie einen groß angelegten Test für Pufferschwellung, um zu untersuchen, wie sich der Bentonit-Puffer innerhalb des Entsorgungsstollens verhält.

Nach Abschluss der Instrumentierung und des Heizungsdesigns und der Durchführung von Kompatibilitätstests installierten die Forscher in Frankreich die Instrumentierung auf dem Gehäuse und Heizungen. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Wärme, die durch exotherme Abfallgebinde induziert wird, zu simulieren, wobei das Ziel darin besteht, 90 Grad Celsius an der Gestein-Gehäuse-Schnittstelle zu erzielen.

In der Schweiz bauten die Forscher erfolgreich einen 50-Meter-Endlagertunnel. Darüber hinaus führten sie wichtige Arbeiten im Hinblick auf die Optimierung der Herstellung des Puffermaterials und die Herstellung der erforderlichen Maschinen durch. Der nächste Schritt besteht darin, drei Heizgeräte in dem Tunnel zu installieren, diesen mit Bentonit aufzufüllen und diesen mit einer Reihe von Betondeckeln zu versiegeln.

In Finnland verwendeten die Forscher fortgeschrittene Techniken, um die erforderliche Präzision bei der Installation von Bentonit-Pufferblöcken im Endlagerungsloch zu erreichen. Das Fahrzeug für die Installation der Behälter ist fertig sowie die ersten überirdischen und unterirdischen Teststandorte.

LUCOEX hat seine Arbeit auf mehreren Konferenzen und Workshops präsentiert. 

veröffentlicht: 2015-09-21
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