Verwendung von Wasserdampf aus der Industrie

Die ausreichende Wasserversorgung für eine ständig wachsende Bevölkerung stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar. Eine Lösung ist die Rückgewinnung von Wasser, das in vielen industriellen Prozessen durch Verdampfen verloren geht.

Im Rahmen des Projekts "Capture of evaporated water with novel membranes" (CAPWA) wurde versucht, das Wasser in einem einzigen Schritt zu reinigen. Dies wurde durch die Entwicklung eines kommerziell erhältlichen Membransystems, das für die industrielle Anwendung geeignet ist, erreicht.

Dieses innovative System ist im Vergleich zu herkömmlichen Techniken äußerst energieeffizient, hat keine beweglichen Teile und ist klein genug, um in bereits bestehenden Anlagen angewendet zu werden. Zusätzlich dazu ist es umweltfreundlich, da keine Chemikalien verwendet werden und keine Abwässer entstehen.

Die Projektpartner entwickelten und testeten mikroporöse, hydrophobe Membranen sowie Kompositmembranen. Dabei lag der Fokus auf der Verbesserung der Selektivität sowie der thermischen, mechanischen und chemischen Stabilität der Membranen auch in anspruchsvollen Umgebungen. So wurde ein modulares Membransystem für Abgase aus Kraftwerken konstruiert. Ein kleineres Modell wurde für die Verwendung in einer Papiermühle entwickelt.

In einem Kohlekraftwerk wurde eine Pilotstudie durchgeführt, um zu ermitteln, ob die im Labor erzielten Ergebnisse auch in einem größeren Maßstab erreicht werden können. Zusätzlich dazu wurden die Auswirkungen der Industriebedingungen auf die Leistung des Pilotsystems untersucht.

Die Ergebnisse zeigten, dass das Pilotsystem im großen Maßstab durchaus funktionsfähig ist, wobei 30 Quadratmeter Membranmodule in Kombination mit einer industriellen Vakuumpumpe und einem luftgekühlten Kondensator verwendet wurden. Die Studie in der Papiermühle lässt darauf schließen, dass signifikante Energieeinsparungen möglich sind.

Das Projekt CAPWA leistet einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Welt, indem sowohl Wasser als auch Energie gespart werden. Davon können Industrien, in denen Rauchgase mit hohem Wasseranteil entstehen, profitieren. Indem die Gase "getrocknet" werden, kann auch die Materialkorrosion in den Schornsteinen verringert werden. Weiterhin eignet sich die Technik insbesondere in trockenen Gebieten, da sie vorteilhaft mit anderen Techniken, wie der Entsalzung konkurriert. Ein ausgezeichnetes Video zur Erläuterung der CAPWA Technologie finden Sie auf der Projekt-Website.

veröffentlicht: 2015-06-23
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