Traditionelle Toiletten müssen 5 bis 7 Mal pro Tag und pro Person
gespült werden, wofür man jedes Mal etwa 6 Liter Wasser braucht,
wohingegen "trockene" Toiletten kein Wasser erfordern. Zu den möglichen
Nachteilen zählen jedoch das Auftreten schlechter Gerüche, mangelnde
Hygiene, das Schlüpfen von Parasiten, unzureichendes Leistungsvermögen
bei intensiver Nutzung und Größenbeschränkungen.
Ein EU-finanziertes Projekt mit der Bezeichnung "Demonstration of a new biocide dry toilet with improved functionalities for three specific markets" (
DRY CLOSET) widmet sich der Lösung dieser Probleme, indem drei verschiedene Prototypen eines innovativen und effizienten Trockentoilettensystems entwickelt werden. Die drei der Demonstration dienenden Prototypen bestehen aus einem Kit-Modell, einem LKW-Modell und einem Massiv-Modell.
Der Kit-Prototyp kann in einem Versandcontainer über lange Strecken transportiert und in zwei Tagen auf einfache Weise von zwei Personen zusammengebaut werden. Der Prototyp funktioniert nachweislich sehr gut und wird zwecks weiterer Versuche auf die Insel Martinique in der östlichen Karibik geschickt.
Da man sich keine wesentlichen kommerziellen Auswirkungen verspricht, soll das kompakte LKW-Modell Anwendungen im Militärbereich, bei Notfällen und bei öffentlichen Veranstaltungen dienen. Erste Resultate hinsichtlich des Massiv-Prototyps, der für den Einsatz an Rastplätzen ausgelegt ist, sind ebenfalls sehr positiv und man geht davon aus, dass das Produkt ein Verkaufsschlager wird.
Drei Entwicklungen werden der Schlüssel zum Erfolg der DRY CLOSET-Toiletten sein. Die erste wird das Biozid-Polymer und die entsprechende Beschichtung in der Toilette sein, die Gleitfähigkeit, Hygiene und die Beseitigung von Parasiten gewährleisten soll.
Eine weitere Entwicklung wird die Anti-Struvitfällungsverbindung zur Vermeidung von Toilettenrohrverstopfungen und zur Säuberung der Toilettenanlagenrohre sein. Eine letzte Entwicklung wird ein verbesserter Biofilter zur Beseitigung unangenehmer Gerüche sein.
DRY CLOSET wird auf diese Weise der Umwelt zugute kommen, da kein Einsatz von Wasser oder gefährlichen chemischen Stoffen erforderlich ist. Außerdem wird durch die Bereitstellung kostengünstiger und hygienischer Toiletten die öffentliche Gesundheit geschützt.