Verbesserung der Vorhersagen der Klimawandelfolgen

Eine EU-Studie behandelte die Schwächen der integrierten Bewertungsmodelle (IBM) für die Vorhersage der wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels. Das Projekt deckte große Unsicherheiten hinsichtlich der Auswirkungen in verschiedenen Regionen auf und erschuf genauere Modellierungstechniken.

IBM sind seit den 1980er Jahren in der Umwelt- und Atmosphärenwissenschaften sehr beliebt. Doch die zahlreiche Schwächen der Modelle, darunter einfache Schadensfunktionen, führen zu Ungenauigkeiten hinsichtlich der Auswirkungen des Klimawandels.

Das von der EU finanzierte Projekt "Climate change impacts – Economic modelling and assessment" (CLI-EMA) befasste sich mit den Mängeln des IBM. Das Projekt lief über drei Jahre bis April 2014. Ausgehend von einer Literaturrecherche wurde die Arbeit dann so geplant, dass sie aktuelle Ergebnisse in detailliertere Klimafolgenmodelle integrieren konnte. Ein Ziel war es, durch den künftigen Klimawandel verursachten Schaden genau vorhersagen. Zusätzlich plante das Team ein revidiertes IBM, um Kosten-Nutzen der stabilisierenden Treibhausgase auf einem relativ niedrigen Niveau zu analysieren.

Die Projektarbeit hat wichtige Beiträge geleistet, einschließlich der Einschätzung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft in Brasilien, Europa, Italien und den Vereinigten Staaten. Die Studie untersuchte auch Belege für Klimaschwellenwerte, bei deren Überschreitung große Schäden für die Landwirtschaft entstehen können. Das Projekt war auch das erste, das die Auswirkungen des Klimawandels auf Migrationsanreize für afrikanische ländliche Haushalte mithilfe von Querschnittsverfahren bestimmte.

Weitere wichtige Ergebnisse umfassen eine Reihe von Papieren mit folgenden Schlussfolgerungen. Modelle der Auswirkungen des Klimawandels auf die Agrarwirtschaft, die die mittlere saisonale Temperatur und den Niederschlag kontrollieren, sind besser als jene, die Gradtage-Parameter verwenden. Amerikanischen Bodenwerte werden bei einer Temperaturschwelle nicht plötzlich zusammenbrechen sondern bei allmählich steigender Temperatur eher sinken. Die brasilianische Landwirtschaft kann durch den Klimawandel stark geschädigt werden; der jüngste Einsatz von hitzeverträglichen Sojasorten erhöhte zwar Produktivität aber auch die Gesamtgefährdung hinsichtlich des Wandels.

Europa kann die größten landwirtschaftliche Verluste durch den Klimawandel wahrscheinlich in Südeuropa erleben, während Nordeuropa vom Klimawandel profitieren könnte. Migrationsmuster der ländlichen Haushalte in Nigeria und Ghana könnten nur geringfügig beeinträchtigt werden. Es besteht eine große Unsicherheit bei den regionalen Klimaszenarien. Die verfügbaren Daten stellen möglicherweise nicht alle Möglichkeiten dar noch reflektieren sie die wahre Komplexität.

Angesichts der Unsicherheiten, könnten die neuen Forschungsmethoden des Projekts und die Folgeneinschätzungen für Forscher und politische Entscheidungsträger hilfreich sein.

CLI-EMA ergab eine genauere Modellierung der landwirtschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels.

veröffentlicht: 2015-05-22
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