Behandlung von Industrieabwässern

Abwässer, die bei STM-Verfahren entstehen, sind stark mit Ölen und Fetten, organischem Material, Salzen und Schwermetallen belastet. Die Mitglieder des Projekts "Eco-efficient management of water in the manufacturing industry" (ECOWAMA) entwickelten eine neue Methode zur Aufbereitung von Abwasser aus der STM-Industrie.

Jedes Jahr werden für die Oberflächenveredelung und Beschichtung von Metallen über 100 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht, das zur Reinigung der Oberflächen und als Basis für galvanische Lösungen zum Einsatz kommt. Die Mitglieder des ECOWAMA-Projekts entwickeln ein chemikalienfreies, zirkuläres Verfahren, das keinerlei Emissionen erzeugt. Dieser kosteneffektive und nachhaltige Ansatz kombiniert die Abwasseraufbereitung mit der Rückgewinnung hochreinen Wassers, wertvoller Metalle und Energie.

Derzeit wird ein innovatives System entwickelt, das Elektrokoagulation, Elektrooxidation und Technologien für elektrolytische Metallgewinnung nutzt. Aus dem während der Elektrokoagulation und Elektrooxidation erzeugten Wasserstoff wird mit Brennstoffzellen elektrischer Strom erzeugt, wodurch der Energiebedarf für den gesamten Prozess reduziert wird.

Schwermetalle werden mithilfe eines elektrischen Abscheideverfahrens aus dem Abwasser entfernt. Ein neues Verfahren zur elektrolytischen Metallgewinnung macht von neuartigen Elektroden Gebrauch, um die Metalle mit hoher Reinheit zurückzugewinnen, die anschließend verkauft oder für STM-Vorgänge wiederverwendet werden können.

Die Forscher entwickelten und adaptierten zudem Pulsed-Field-Technologie und passten sie an den STM-Abwasserstrom an. Außerdem wurde als Nachbehandlungsschritt eine mehrphasige Humidifizierungs-Dehumidifizierungs-Technologie integriert, mit der darüber hinaus verdünnte Abwasserströme vor der elektrolytischen Behandlung konzentriert werden können.

Der Erfolg des ECOWAMA-Projekts wird die Akzeptanz und weitere Aufnahme elektrochemischer und physikalischer Abwasseraufbereitung in der Industrie als "grüne" Alternative zu Standardverfahren fördern. Dies wird zu geringerem Wasserverbrauch und höherer Energieeffizienz führen, den Einsatz schädlicher Chemikalien vermeiden und zur Rückgewinnung wertvoller Stoffe beitragen. Durch seinen Schwerpunkt auf umweltfreundliche Wasseraufbereitung wird das Projekt Europa zudem wettbewerbsfähiger auf dem globalen STM-Markt machen.