Mineralien zeigen geologische Geschichte der Erde

Auf der Erdoberfläche finden geologische Prozesse aller Größenordnungen statt. In diesem Zusammenhang befassten sich EU-finanzierte Forscher mit der Frage "Was können wir durch das Studium von Mineralien in Gebirgsketten über den Metamorphismus lernen?"

Die meisten Vorgänge auf der Oberfläche und in geringer Tiefe der Erde stehen in irgendeinem Zusammenhang mit den tektonischen Platten. Wo Kontinentalplatten zusammenstoßen, wird Material nach oben gedrückt und es bilden sich Berge, oder eine Platte wird unter eine andere geschoben, was zu vulkanischen Bergen führt. Vulkane, Erdbeben und Gebirgsbildung sind die spektakulärsten Prozesse.

Geologen des Projekts S-CH PERTURBATION ("Stress and chemical perturbation around mineral inclusions") konzentrierten sich auf den Metamorphismus, einen Prozess, der nicht direkt beobachtet werden kann. Aus diesem Grund untersuchten sie die Produkte der metamorphen Ereignisse: gesteinsbildende Mineralien. Tektonischen Platten drücken die Felsen an ihren Rändern mit einer solchen Kraft, dass die Struktur der Felsen sich verändert und neue Mineralien entstehen.

Zahlreiche Faktoren bestimmen die Art des metamorphen Gesteins, das aus dem bereits bestehenden Gestein entsteht. Dazu gehören die chemische Zusammensetzung des ursprünglichen Gesteins und die Temperatur bei der Metamorphose. Die Geologen des Projekts analysierten hochauflösende Beobachtungen und enthüllten die mikrostrukturellen Eigenschaften in metamorphen Gesteinen und erhebliche Druckschwankungen im Mikrobereich.

Beim Metamorphismus handelt es sich offensichtlich nicht um einen statischen Prozess. Allerdings wurden in herkömmlichen Ansätzen zu petrographischen Beobachtungen vor S-CH PERTURBATION keine Druckschwankungen berücksichtigt. Sie erwiesen sich als notwendiger Parameter für die korrekte Beschreibung der Rekristallisation der ursprünglichen gesteinsbildenden Mineralien und von Veränderungen in der Struktur und Textur des Gesteins.

Da im Laufe der Erdgeschichte immer schon metamorphe Prozesse stattfanden, haben sie den Großteil des Gesteins der Erdkruste beeinflusst. Diese Felsen treten durch Hebung und Erosion der darüber liegenden Felsen in späteren Phasen der Gebirgsbildung an der Oberfläche zu Tage. Die Ergebnisse von S-CH PERTURBATION könnten unser Wissen zu der Verformung der Erdkruste erweitern, da diese während der gesamten Erdgeschichte immer wieder auftraten.

veröffentlicht: 2015-05-05
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