Seltenerdmetalle aus Abfall recyceln

Ein innovatives Recyclingprogramm hat das Ziel, sowohl den Elektronikschrott zu reduzieren als auch kritische Seltenerdmetalle durch Recycling von Flachbildschirmen zurückzugewinnen.

Seltenerdmetalle aus der Erdkruste finden sich in vielen Hightech-Anwendungen wie etwa Elektronik, Computern, Supraleitern, Lasern und umweltfreundlichen Energietechnologien wie beispielsweise Windkraftanlagen. Aufgrund der beständig wachsenden Nachfrage nach diesen Grundelementen, die wegen ihrer begrenzten Verfügbarkeit eine Belastung darstellen, müssen Quellen gefunden werden, die von natürlichen Ressourcen unabhängig sind.


Das EU-finanzierte Projekt RECYVAL-NANO zielt nun darauf ab, Zurückgewinnung und Recycling von Seltenerdmetallen aus Elektro- und Elektronikgeräten zur Herstellung von Nanopartikeln zu betreiben.


Flachbildschirme aus Flachbildfernsehern, Mobiltelefonen, Digitalkameras und vielen anderen Geräten sind eine Hauptquelle an Elektroschrott. RECYVAL-NANO entwickelt deshalb gemeinsam mit Industriepartnern, die Experten für Elektroabfallbehandlung und -recycling sind, eine innovative Strategie für das mechanische Recycling von Flachbildschirmen.


Ein erster Schritt war, Menge und Reinheit der metallhaltigen Fraktionen von Flachbildschirmen durch optimierte mechanische Sortierungs- und Extraktionsverfahren zu verbessern. Man verbesserte manuelle Zerlegungsprozeduren, um hochwertige Materialien aus den Abfall zu separieren, und entwickelte eine Technik auf Grundlage von Magneten zum Trennen und Konzentrieren gewünschter Metalle.


RECYVAL-NANO erkundete außerdem Wege zum Extrahieren reiner Lösungen, welche die interessierenden Metalle beinhalten, um sie direkt bei der Herstellung von Nanopartikeln einzusetzen. Dazu gehörte die Optimierung hydrometallurgischer Prozesse, bei denen Lösungsmittel zum Extrahieren von Metallen eingesetzt werden, und die Verfeinerung von aus dem mechanischen Recycling erhaltenen Fraktionen, um das wertvolle Metall zu konzentrieren und zurückzugewinnen.


Im Endeffekt hofft man bei RECYVAL-NANO auf die Entwicklung eines globalen Flachbildschirm-Recyclingprozesses durch mechanisches Trennen von wertvollen Materialien sowie hydrometallurgische Prozesse zur Verfeinerung von Seltenerdmetallen. Zu den wahrscheinlichen Auswirkungen gehört es, die Übernutzung der natürlichen Ressourcen zu vermeiden und die Mengen an Elektronikschrott einzudämmen, was der Umwelt zugute kommt, und die Abhängigkeit der EU-Länder von rohstoffreichen Nationen zu senken.

veröffentlicht: 2015-04-20
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