Die Wasserstoffbrennstoffzellentechnologie (Hydrogen Fuel Cell, HFC)
wird zunächst für marktreife Anwendungen wie Backup-Stromversorgung,
tragbare Stromerzeugung und Stromversorgung von Fördertechnik
kommerzialisiert werden. Diese Anwendungen erfordern im Allgemeinen, sei
es von Natur aus oder aus Sicherheitsgründen, dass die
Wasserstoffsysteme im Innenbereich eingesetzt werden müssen. Noch sind
die existierenden Vorschriften, Bestimmungen und Normen (Regulations,
Codes and Standards, RCS) bezüglich der praktischen Spezifikation der
Sicherheitsanforderungen im Innenbereich überaus lückenhaft.
Hauptziel des EU-finanzierten Projekts "Pre-normative research on safe indoor use of fuel cells and hydrogen systems" (
HYINDOOR)
war somit die Beschäftigung mit dem sicheren Inneneinsatz von
HFC-Systemen für frühe Märkte. Das Projekt sollte
wissenschaftlich-technisches Wissen zur detaillierten Beschreibung
kostengünstiger Mittel zur Kontrolle von Gefahren und zur Entwicklung
topmoderner Sicherheitsrichtlinien bereitstellen.
HYINDOOR widmete sich Wissenslücken im Zusammenhang mit
Wasserstoffansammlung in Innenräumen, entlüfteter Verpuffung und nicht
ausreichend belüftetem Strahlbrand (Jet-Fire). Das neu generierte Wissen
soll in Sicherheitsleitlinien umgesetzt werden, wozu auch zeitgemäße
technische Werkzeuge gehören, die deren Umsetzung unterstützen. Die
Empfehlungen sollen im Sinne des Fortschritts in der EU und
internationaler RCS-Rahmenwerke formuliert werden, um die sichere
Einführung von Wasserstoffbrennstoffzellen in frühe Märkten zu fördern.
Die Projektpartner wollten mehr Wissen über die Zusammenhänge der
Wasserstoffverteilung und -anreicherung in geschlossenen Räumen
bereitstellen. Bei der Arbeit konzentrierte man sich auf eine raumartige
Umhüllung von typischerweise einigen zehn Kubikmetern Größe mit
natürlicher Belüftung. Die Partner arbeiteten auf Grundlage bestehender
und neuer analytischer und numerischer Modelle an der Ermittlung von
Merkmalsverteilungen der Wasserstoffdispersion. Parameter wie etwa die
Größe der Entlüftungsfläche, die Größe des Umhüllungsbereichs und die
Leckflussraten wurden berücksichtigt.
Man führte eine Anzahl von Experimenten durch, um entlüftete
Wasserstoff-Luft-Verpuffungen und die Wechselwirkung zwischen
Wasserstoff-Luft- und Umhüllungsparametern hinsichtlich der Effekte von
Überdruck zu untersuchen. Eine weitere Aufgabe war die Durchführung
experimenteller und rechnerischer Untersuchungen der
Wasserstoff-Jet-Fire-Dynamik. Schwerpunkt waren Parameter wie
Selbstauslöschung, Rückzündung, Strahlung und die Flammenlänge externer
Wasserstoffstrahlbrände.
Mögliche Sicherheitsstrategien sollten in einem Dokument über
Leitlinien mit wichtigen Regeln für die in Innenbereichen erfolgende
Wasserstoffnutzung in den von HYINDOOR untersuchten Einrichtungen
münden. Zusätzliche Sicherheitseinrichtungen sollen vorgeschlagen
werden, wenn dimensionierende Verfahren nicht ausreichen, um die
Sicherheitsregeln einzuhalten.