Die Entwicklung organischer Schadstoffe in Flüssen

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By Ireen Trummer (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Forscher haben bewiesen, dass Bakterien in Flussökosystemen organische Schadstoffe abbauen können.
Wissenschaftler beschäftigen sich seit Jahren mit einem Phänomen, das 
als "Riverine Input–Output Paradox for Organic Pollutants" (RIOPOP) 
bekannt ist. Bei diesem Phänomen geht es um die Frage, warum 
Schadstoffe, die stromaufwärts einem Fluss zugeführt werden, nicht in 
das Meer gelangen, sobald der Fluss dieses erreicht hat.
Das von der EU finanzierte Projekt "DEGRAPOLL" untersuchte dieses 
Ereignis, um besser verstehen zu können, wie organische Schadstoffe in 
Flüssen verarbeitet werden. Im Fokus des Projekts standen Sulphonamide, 
eine gängige Antibiotikaklasse, die mit dem Anstieg 
antibiotikaresistener Bakterien in Zusammenhang steht.
Die am Projekt beteiligten Forscher sammelten Wasser- und 
Gesteinsproben an zwei verschiedenen Stellen (stromaufwärts und 
stromabwärts) des Flusses Llobregat in Spanien. Die Proben wurden zur 
Erstellung künstlicher Ökosysteme mit zwei unterschiedlichen 
Sulphonamidkonzentrationen genutzt.
Die Forscher testeten die Gesamtveränderung der 
Sulphonamidkonzentrationen sowie Anzeichen für mikrobiologisches 
Wachstum. Es zeigte sich, dass in beiden Fällen bestimmte Bakterien von 
Biofilmen auf den Felsen Sulphonamid im Ökosystem abbauen konnten.
Dies stellt eine wichtige Erkenntnis für die Toxizitätsbewertung 
neuer Chemikalien dar, da die Nebenprodukte an sich schädlich sein 
könnten. Das "DEGRAPOLL"-Projekt hat einen großen Beitrag zur Lösung des
 RIOPOP-Phänomens und zum allgemeinen Verständnis von Flussystemen 
geleistet.
veröffentlicht: 2015-02-02